Von Zürich nach Geneuille
Eigentlich ist alles genauso wie gehabt. Man weiss um die üblichen Vorbereitungen. Das Gepäck ins kleine Rote. Den Abfall noch entsorgt. Die Bude verschlossen. Ein Adieu den Nachbarn. Die (natürlich nur für mich) grosse Ausnahme: Im Reisegepäck fehlt diesmal, abgesehen vom Mobiltelefon, eine digitale Kamera. Stattdessen begleiten mich drei schon recht betagte Fotoapparate, jeweils einer aus den fünfziger, sechziger und siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts, und ein Schächtelchen mit Schwarzweiss- und Farbfilmen, Kleinbild und Mittelformat. Insgesamt eine rechte Wundertüte. Keine dieser Fotokameras - eine Konica Autoreflex T4, eine Voigtländer Bessamatic und die Agfa Isolette meines Vaters, mit der ich Dreikäsehoch damals mein erstes Foto knipsen durfte - verfügt über einen  noch funktionierenden Belichtungsmesser. Keine Ahnung, ob die Apparate durchhalten werden (eine, dummerweise ausgerechnet die Bessamatic, die einzige Kamera, für die ich ein Weitwinkelobjektiv samt Gelbfilter mitgenommen habe, verweigert prompt nach ein paar Tagen den Dienst) und ob ich es halbwegs auf die Reihe bekomme, die Filme auch richtig zu belichten.  Wie man sieht, kann man auf den Fotos zumindest etwas erkennen.   Die vor ein paar Jahren in Nevers erstandene digitale Sony Cybershot schmollt zuhause im Regal und versteht nicht, warum ich mich mit den Alten abgebe.  Ich verstehe es auch noch nicht, wider jede Vernunft macht  es mir halt im Augenblick Spass, mit den Veteranen zu hantieren, ganz altmodisch und anachronistisch, ohne jegliche Elektronik und Automatik. Das ist eben mein momentaner Tick. Ein Teil der farbigen Bilder sind dann doch mit der Kamera des Mobiltelefones geknipst, hat schliesslich auch seine Vorteile, so mal schnell aus Hüfte heraus zu schiessen.

An einem Freitagmorgen im August 2016 also düsen wir nach Westen. Basel wird wieder auf Schleichwegen (Werner, unserem Navigationsgerätsprecher sei Dank) umfahren, doch diesmal wählen wir nicht das Doubstal auf unserem Weg ins Herz Frankreichs, sondern schlüpfen auf der Schnellstrasse zwischen Montbeliard und Belford hindurch und rollen dann das Tal des Flüsschens Ognon entlang. Nördlich von Besançon finden wir Unterschlupf im Chateau de Dame Blanche.
Pause auf einem kleinen Rastplatz im Sundgau...
 
Unterschlupf finden wir heute im Chateau des Dame Blanche.
Hier gibt es einen weitläufigen Park...
...eine Aussicht...
...einen ehemaligen Übungsparcour für Pferde...
...Baumhäuser für frisch Verliebte und / oder Romantiker.
 
Die gute alte Bessie. Hier war die Welt noch in Ordnung,
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